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Tollwut verursacht jährlich etwa 59.000 vermeidbare Todesfälle.1

 

Was ist Tollwut?

  • Tollwut (Rabies) ist eine durch Impfung vermeidbare zoonotische Viruserkrankung. Auslöser ist das Rabiesvirus (Rabies lyssavirus) – ein neurotropes Virus, das zur Familie der Rhabdoviridae gehört.2
  • Die Krankheit ist weit verbreitet und kommt in mehr als 150 Ländern und Gebieten vor, vor allem in Asien und Afrika.2

 

Tollwut kommt immer noch vor und ist unbehandelt fast immer tödlich.1

Rabies Map
Typische Reservoirwirte für das Rabiesvirus (RABV) sind die folgenden Fleischfresser: Afrika: Haushund (Canis lupus familiaris), Schakal (Canis adustus und Canis mesomelas), Mungo (Herpestes spp.); Naher Osten und Asien: Haushund (Canis lupus familiaris), Rotfuchs (Vulpes vulpes), Sonnendachs (Melogale moschata), Goldschakal (Canis aureus); Europa: Rotfuchs (Vulpes vulpes), Marderhund (Nyctereutes procyonoides); Nordamerika: Waschbär (Procyon lotor), Graufuchs (Urocyon cinereoargenteus), Streifenskunk (Mephitis mephitis), Kojote (Canis latrans); Südamerika: Haushund (Canis lupus familiaris), Maikong (Cerdocyon thous), Weißbüschelaffe (Callithrix jacchus); Karibische Inseln: Haushund (Canis lupus familiaris), kleiner indischer Mungo (Herpestes auropunctatus); eurasische und amerikanische Arktis und Subarktis: Polarfuchs (Alopex lagopus). Innerhalb einer geographischen Region können mehrere verschiedene unabhängige Infektionszyklen gleichzeitig auftreten, wie z.B. in Amerika, wo Waschbären, Stinktiere, Rotfüchse, Graufüchse, Kojoten und Polarfüchse primäre Reservoirwirte sind.

 

Schon gewusst?

59K Annually
Jährlich sterben 59.000 Menschen an Tollwut, der jedoch mit einer Impfung vorgebeugt werden kann.1
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Bis zu 99% aller Fälle von Tollwut beim Menschen werden von Hunden übertragen.2
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Mit einer Tollwutimpfung als Präexpositionsprophylaxe (PrEP) wird ein Schutz vor der Exposition gegenüber dem Rabiesvirus erzielt.2
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Durch eine Postexpositionsprophylaxe (PEP) wird der Ausbruch der Erkrankung nach einer Exposition gegenüber dem Rabiesvirus verhindert.2
Tollwut: zu 100% tödlich, zu 100% vermeidbar3,4

 

Die Übertragung

Rabies Infographic

 

Wie wird Tollwut übertragen?

  • Tollwut wird über den Speichel tollwütiger Tiere übertragen und gelangt in der Regel nach einem Biss oder einer Kratzwunde durch Exposition mit infiziertem Speichel in den Körper.2

 

Welche Tiere übertragen Tollwut

Bis zu 99% aller Fälle von Tollwut beim Menschen werden von Hunden übertragen.2

  • Auf dem amerikanischen Kontinent sind Fledermäuse heute die Hauptursache für den Tod durch Tollwut beim Menschen, da die Übertragung durch Hunde in dieser Region eigentlich nicht mehr existiert.2
  • Durch die Fledermäuse übertragene Tollwut stellt auch in Australien und Westeuropa ein zunehmendes Gesundheitsrisiko dar.5
  • Weitere häufige Überträger sind Waschbär, Affe, Fuchs, Mungo, Katze und Stinktier.5

 

Gemeinsame Träger

Rabies-Dog

Hund

Rabies-Raccon

Waschbär

Rabies-Cat

Katze

Rabies-Fox

Fuchs

Rabies-Monkey

Affe

Rabies-Bat

Fledermaus

Rabies-Mongoose

Mungo

Rabies-Skunk

Skunk

 

Wer ist gefährdet?

Die WHO empfiehlt die Erwägung einer Präexpositionsprophylaxe (PrEP) bei Outdoor-Reisen in abgelegene Gebiete mit hohem Tollwutvorkommen, in denen eine sofortige medizinische Versorgung schwierig sein könnte.

Darüber hinaus wird eine PrEP-Impfung für Personen in bestimmten Hochrisikoberufen empfohlen, z.B. Laboranten, die mit lebenden Tollwutviren und mit Tollwut verwandten Viren (Lyssaviren) arbeiten, sowie für Personen die aufgrund ihrer beruflichen oder persönlichen Aktivitäten in unmittelbaren Kontakt mit Fledermäusen, Fleischfressern oder anderen möglicherweise infizierten Säugetieren kommen könnten (z.B. Mitarbeiter der Tierseuchenkontrolle und Wildhüter).

Des Weiteren sollte eine Impfung auch bei Kindern in Betracht gezogen werden, die in abgelegenen Gebieten mit hohem Tollwutvorkommen leben oder solche Gebiete besuchen. Kinder, die mit Tieren spielen, werden möglicherweise heftiger gebissen oder sagen nicht Bescheid, wenn sie gebissen wurden.2

 

Klinisches Bild der Tollwut

  • Bei einer Infektion mit dem neurotropen Virus kommt es zu neurologischen und psychologischen Manifestationen.2
  • Die Inkubationszeit beträgt in der Regel 2–3 Monate, kann aber auch zwischen 1 Woche und 1 Jahr liegen, abhängig von verschiedenen Faktoren, wie der Eintrittsstelle des Virus und der Viruslast.2
  • Zu den ersten Symptomen gehören Fieber mit Schmerzen und ungewöhnlichem oder unerklärlichem Kribbeln, Stechen oder Parästhesie im Bereich der Wunde.2
  • Wenn sich das Virus im Zentralnervensystem ausbreitet, kommt es zu Lähmungen, Koma und schließlich zum Tod.2

Aggressive Form2

Paralytische („stumme“) Form2

Etwa 80% aller Tollwutfälle    

Etwa 20% aller Tollwutfälle

Typische zentralnervöse Symptomatik:

  • Hyperaktivität

  • Erregungszustände

  • Hydrophobie

  • Aerophobie

Typisch sind Muskelschwäche und Paralyse:

  • Rasch fortschreitende Erkrankung bis zum Tod durch Kreislaufstillstand

Häufige Fehldiagnosen, führt zu Untererfassung der Krankheit

Langsamerer Krankheitsverlauf 

MIT NUR EINEM BISS ODER KRATZER
KANN TOLLWUT EINE REISE UND MÖGLICHERWEISE EIN LEBEN BEENDEN. ABER MIT EINER IMPFUNG KANN MAN TOLLWUT VORBEUGEN.2

Erfahren Sie mehr

  1. Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization, WHO). Rabies: Epidemiology. Aufrufbar unter: https://www.who.int/health-topics/rabies#tab=tab_1, (aufgerufen im April 2020).

  2. WHO. Rabies fact sheet. 27. September 2019. Aufrufbar unter: https://www.who.int/en/news-room/fact-sheets/detail/rabies, (aufgerufen im April 2020).

  3. Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization, WHO). WHO. Rabies resources. Aufrufbar unter: https://www.who.int/rabies/resources/vr_148/en/, (aufgerufen im September 2020).

  4. Center for Disease Control (CDC): Rabies prevention. Aufrufbar unter: https://www.cdc.gov/rabies/prevention/people.html, (aufgerufen im September 2020).

  5. Plotkin S, Orenstein W, Offit P, Edwards K. 50. Rabies. Plotkin’s Vaccines. 7. Ausg. Elsevier. 2018. S.925.

  6. Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization, WHO). Rabies. Aufrufbar unter: https://www.who-rabies-bulletin.org/sites/default/files/epi_2.jpg, (aufgerufen im Oktober 2020).